Employer Branding in Zeiten von Home Office

Wie erreicht man die Mitarbeiter zwischen Arbeitsstress, Kinderbetreuung und Corona-Updates in ihrem zu Hause? – Ein Einblick bei Merkle

ausgelassene Kaffeerunde

Normalerweise besteht meine Aufgabe als Employer Branding Managerin darin, für die Mitarbeiter/innen und potentiellen Bewerber/innen Merkle als Arbeitgebermarke sichtbar und erlebbar zu machen – oder plump gesagt: Merkle als place to be zu positionieren.

 

Create tomorrow while enjoying today auf dem Spiegel

Zahlreiche Maßnahmen und Aktionen standen auf dem Kampagnenplan für das Jahr 2020. Einige Maßnahmen waren schon in Vorbereitung, Stakeholder wurden abgeholt und eingebunden – das wäre ein großartiges Jahr fürs das Employer Branding bei Merkle geworden! Gerade im Zusammenspiel im DAN Netzwerk hätten sich spannende Entwicklungen ergeben, erste gemeinsame Events waren ebenfalls schon geplant.  Aber es kam nun mal anders. Und “das Leben ist ja bekanntlich das, was passiert, während man Pläne macht”.

Der Kampagnenplan wurde also kurzerhand zur Seite gelegt und die bereits bestehenden Ideen auf die aktuelle Situation umgemünzt. Merkle wäre nicht Merkle, wenn das Employer Branding nicht auch von den Initiativen der Mitarbeiter/innen selbst lebt. So kam es, dass in den ersten zwei Wochen im Home Office nahezu täglich eine neue Challenge ausgerufen wurde. Da gab es gleich zu Beginn die “Home Office Challenge”: Wer hat den coolsten, schönsten, gemütlichsten, kreativsten oder am besten ausgestatteten Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden? Das Ganze wurde schon einen Tag später zur “Cat Office Challenge” ausgeweitet: Wer hat die süßeste Katze zu Hause? Welcher Vierbeiner hat die witzigste Art sich quer über den Arbeitsplatz zu legen?

Katze liegt quer ĂĽber dem Schreibtisch
Hase vor dem Bildschirm
Hund liegt quer ĂĽber dem Schreibtisch

Eine ganz besondere Idee kam von unserem Kollegen Thomas Walter (Service Line Director), der bereits am Tag der Verkündung, dass wir auf unbestimmte Zeit von zu Hause aus arbeiten werden, ein Tagebuch startete. So kam es, dass die ersten Wochen je ein anderer Mitarbeiter einen “Recap der Woche” dokumentierte: Wie spielt sich der Merkle-Arbeitsalltag im Dauer-Home-Office ab? Wie laufen die Projekte remote weiter? Wie funktioniert Remote Pitching? Welche Möglichkeiten der virtuellen Collaboration gibt es heute schon? 

Ganz nebenbei wurden noch weitere Ideen umgesetzt: Die Münchner Merkle Laufgruppe hat das virtuelle Sport-Programm “Quarantäne Fit” gegründet: Zwei Mal die Woche werden per Video-Fitness-Instruktionen in die Wohnzimmer der Kolleg/innen gestreamt. Die wöchentliche Laufrunde wird jetzt zwar allein begangen, die Kollegen nimmt man dabei aber einfach im Ohr per App mit.

Hase App

Die Ostertage wurden nicht nur im privaten Kreis eine neue Herausforderung: Geplant war eine Eiersuche im Office, welche durch die bunten Eier auf unsere Vielfalt anspielen sollte. Ohne Mitarbeiter/innen, aber auch keine Aktion im BĂĽro. Wie also bringen wir einen OstergruĂź zu den Mitarbeitern nach Hause?

Diese Frage beantwortete spontan unsere AR-Working-Group, die mit ein paar kreativen und motivierten Kollegen eine AR Umgebung baute, in welcher unser Maskottchen, der Merkle-3D-Osterhase, direkt zu den Mitarbeiter/innen nach Hause hoppelte.

Die Themenvorschläge wurden vielfältiger und so sind wir dazu übergegangen, die einzelnen kleinen Ideen in ein umfassendes Gefäß zu gießen: Die “Vitality. Solidarity. Merkle”-Initiative war geboren. Das Ziel dieser Initiative ist es, einen positiven Einfluss auf das physische und psychische Wohlbefinden zu Hause haben und gleichzeitig unterstützen wir mit einigen der Aktionen Künstler und Freischaffende, die unter der aktuellen Krise leiden. Das freiwillige Freizeitprogramm bietet unterschiedlichste Angebote: Eine 30-minütige Yoga-Session jeden Dienstagmittag, ein Pandemie-Webinar mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar, eine Lesungsreihe mit der Schauspielerin Jessica Cuna oder ein Interview mit dem Fussballer Lukas Görtler.

Auch die Kolleg/innen werden selbst aktiv: Die Home-made Creativity Gallery sammelt die verrücktesten, kuriosesten, wildesten, normalsten und langweiligsten Beschäftigungen unserer Kolleg/innen. Es ist immer wieder faszinierend welche Talente in uns allen schlummern. Es gibt kaum ein Hobby, das bei den Merkle Mitarbeiter/innen nicht ausgeübt wird. Über selbstgebaute Puppenhäuser, bestickte Tragetaschen oder Murmelbahnen ist alles dabei, was das kreative, musische und handwerkliche Herz begehrt.

Mit Buchempfehlungen können die Kollegen sowieso dienen. Julia Schaper nutzt die Zeit in Quarantäne zur persönlichen Weiterentwicklung. Ihre Erkenntnisse teilt sie in ausführlichen Rezensionen mit dem Unternehmen.

Selbstgebautes Puppenhaus mit Strohdach
Töpfern
stricken

Man könnte fast meinen, den Mitarbeiter/innen fehle es im Home Office an nichts. Doch der Arbeitsalltag bleibt trotz den zahlreichen Aktionen und Angeboten Hauptbestandteil der Quarantäne. Das bedeutet, acht Stunden am Tag an, mal mehr und mal weniger, provisorischen Schreibtischen zu sitzen und nicht wenige Stunden davon per Videocall Projekt-Stati auszutauschen, Konzepte zu entwickeln, sich neu in den Call einzuwählen, den richtigen Livestream-Link zu suchen, kurz mal Online-Shopping zu betreiben und dann wieder Mails zu beantworten. 

Coole Aktionen für die Freizeit genügen also nicht, um die Arbeitgebermarke Merkle sichtbar und erlebbar zu machen. Gerade im Home Office ist der Team-Austausch, die interne Kommunikation und die Mitarbeiterentwicklung ein wichtiger Bestandteil des Employer Brandings. Unsere geplanten Onboarding Programme finden also ebenso wie die Coaching Sessions souverän remote statt. Zwar bedarf an der ein oder anderen Stelle etwas Improvisation, doch der Merkle-Spirit springt dank stabiler Internetverbindung auch gerne mal ins Home Office über. Anstatt dem traditionellen gemeinsamen Abendessen bei den Onboarding-Tagen “N.gage” in St. Gallen wurde vergangene Woche beispielsweise als Team ein Remote Exit Room bezwungen – auch so ein Erlebnis schweißt zusammen. 

 

Die ausbleibenden Apéros, Lunch-Dates und Feierabendbiere hoffen wir durch das virtuelle Erlebnis aufzufangen, wenn wir aber das erst Mal wieder gemeinsam im Office miteinander anstoßen dürfen, wird es garantiert kein Halten mehr geben. 

...Vorfreude ist eben bekanntlich ja auch die schönste Freude! Prost!

Kollegen stoĂźen mit Bier an