Digitaltrends fĂĽr die Life Science Branche - Unsere Top 5

Wir präsentieren unsere Top 5 Digitaltrends für die Life Science Branche und die Auswirkungen

Im Rahmen unserer Trendserie haben meine Kollegen bereits aufgezeigt, welche digitalen Trends die Branchen HandelIndustrie, das Finanz- und Versicherungswesen und die digitale Wirtschaft in 2017 beschäftigen werden. Was das neue Jahr fĂĽr die Life Science Branche (also die Disziplinen Gesundheitswesen, Medizintechnik und Pharma) bereit hält, fasse ich in meinem Blogbeitrag zusammen.

1. Kenne deinen Kunden

Die digitale Transformation verändert die Erwartungshaltung der Kunden. Zugriff auf Informationen zu jeder Zeit und in nutzerfreundlicher Form ist mittlerweile der normale Anspruch. Ärzte, Kliniken, aber auch Patienten bilden da keine Ausnahme. Essenzielle Erkenntnisse über die Informationsbedarfe und -wege (Customer Insights) bilden die Basis für eine massgeschneiderte Bespielung der zahlreichen digitalen Kanäle wie etwa Social Media, Apps, Websites. Dabei werden in einem Closed-Loop-Marketingansatz alle Phasen des Kundenzyklus betrachtet und weiterhin bestehende Offline-Kanäle integriert. Notwendig sind dafür zentrale Kundenprofile, ausgereifte Digital-Analytics-Konzepte und -Lösungen sowie auf dieser Basis personalisierte Informationsangebote. Nur so wird es in diesem Jahr und zukünftig gelingen, die vorhandenen Marketing-Budgets möglichst wirksam auf die zahlreichen Kanäle zu verteilen.

2. Aufholjagd Digital Content hat begonnen

Content Marketing war das Schlagwort des vergangenen Jahres. Kaum eine Industrie konnte sich dem Trend, mehrwertige und spannende Inhalte fĂĽr Kunden zu erstellen, entziehen. Kein Wunder, ist es doch ein massgeblicher Bestandteil der Digitalen Transformation. Die Health-Branche, momentan eher NachzĂĽgler, wird im kommenden Jahr aufholen. Hintergrund ist das veränderte Nutzerverhalten: Immer mehr Patienten, aber auch Ă„rzte und andere Entscheidungsträger informieren sich im Internet ĂĽber Portale oder Communities. Wer hier nicht die richtigen Inhalte bereitstellt, wird schnell ĂĽbersehen. Damit das nicht passiert, mĂĽssen Life-Science-Unternehmen die Informationshoheit ĂĽber die Wirkung ihrer Produkte zurĂĽckerlangen und ihre Informationen digital zur VerfĂĽgung stellen. Die Herausforderung dabei ist, die Vielzahl der Interaktionsmöglichkeiten mit dem Kunden und die damit verbundenen eigenen sowie fremden Kanäle zu orchestrieren. Hinzu kommen die gesetzlichen Regularien, die es einzuhalten gilt.

3. Digitalisierung des Point of Care

Alle Daten an einem Ort – das ist die Vision der digitalen Patientenakte. Hier können beispielsweise behandelnde Ă„rzte und beauftragte Labore ihre Daten eintragen. Mehr noch: Selbst Patienten können ĂĽber Schrittzähler und Messgeräte fĂĽr Blutdruck, Fieber oder Gewicht Informationen liefern. Im Idealfall geschieht das automatisch, indem die Geräte intelligent vernetzt sind – Schlagwort Internet der Dinge â€“ und direkt alle Werte weitergeben. Auch in diesemJahr wird die Anzahl der mit dem Internet verbundenen Geräte weiter steigen; das gilt vor allem fĂĽr den medizinischen Bereich. Nimmt die Entwicklung weiter Fahrt auf, rĂĽckt das 360-Grad-Patientenbild in greifbare Nähe. Das wĂĽrde sowohl dem Patienten als auch Ă„rzten und Krankenhäusern helfen, Zeit und Kosten zu sparen. Dabei dĂĽrfen allerdings die berechtigten Bedenken rund um das Thema Datenschutz nicht vernachlässigt werden.

4. Big Data als Grundlage für neue Geschäftsmodelle

Was in der Financial Industry schon längst Realität ist, wird auch die Life-Science-Branche immer stärker betreffen: Disruption. Unzählige Start-Ups, aber auch branchenfremde Unternehmen wie Apple oder IBM erobern den Markt und zwingen etablierte Firmen, ihr Geschäftsmodell zu ĂĽberdenken. Das bedeutet in erster Linie, “digitalisieren” und durch die Analyse von Patientendaten mit Analytics und Big Data neue Lösungen zu erarbeiten. Damit sind Informationen auch im Gesundheitswesen das neue Gold. Die Frage, wie man sie sammelt und anschliessend nutzbringend sowie wertstiftend verwendet, wird folglich die Branche noch länger beschäftigen.

5. Persönliche digitale Gesundheitsassistenten

Unternehmen unterschiedlicher Branchen werden kĂĽnftig mit Life-Science-Unternehmen darum konkurrieren, Kunden persönliche Mobile Services zu bieten, die beim Tracking und bei der Optimierung der Gesundheit helfen. Ein Beispiel dafĂĽr könnte ein digitaler Assistent sein, der mit konkreten täglichen Tipps unterstĂĽtzt, das eigene Gewicht zu reduzieren. Dank solcher Services besteht die Möglichkeit, eigene Produkte und Dienstleistungen zu platzieren und die eigene Marke mit dem Thema Gesundheit positiv aufzuladen. FĂĽr eine dem Arztbesuch vorgelagerte erste Anamnese werden auch Online-Angebote ĂĽber Chatbots möglich. Sie können auf Basis von semantischen Analysen und RĂĽckgriff auf bestehende CRM-Daten ĂĽber Smartphone gestellte Fragen individualisiert beantworten – quasi der persönliche Doktor in der Hosentasche.