Erfolgreicher E-Commerce mit SAP Commerce Cloud.

So profitiert der Online-Handel von Cloud-basierten Lösungen. Ein Experteninterview

Illustration SAP Silver Partner Commerce Cloud

Schönwetterwolken am Commerce-Himmel: Das versprechen die neuen Cloud-basierten Systeme verschiedener Software-Anbieter. Gemeinsam mit unserem Experten Jens Lauer haben wir eines näher unter die Lupe genommen: Die SAP Commerce Cloud.

Namics: SAP setzt auf Cloud-basierte Services, zum Beispiel bei SAP Commerce. Was können wir uns konkret darunter vorstellen?

Jens: Im Juni 2018 hat SAP die SAP Commerce Cloud in the Public Cloud im Markt eingeführt. Andere Produkte wie Marketing, Sales, Service und Data hat der Software-Anbieter schon vorher Cloud-basiert bereitgestellt – es war also nur eine Frage der Zeit, bis SAP den Commerce-Bereich im Cloud-Portfolio ergänzt. 

Bisher mussten Kund*innen und Dienstleister*innen selbst eine on-premise-Lösung im eigenen Rechenzentrum oder bei einem Hosting-Partner deployen. Die SAP Commerce Cloud ermöglicht nun, die Commerce-Lösung über das SAP Cloud Portal in einer standardisierten Cloud-Umgebung laufen zu lassen.

Ab Version 1808 können SAP-User ihre Lösung in die Cloud migrieren. Wir empfehlen unseren Kund*innen, den Wechsel in die Cloud zu nutzen, um auf die aktuellste Version von SAP Commerce zu migrieren.

Namics: Das klingt nach einer langen Zeit, die Kund*innen bisher auf sich gestellt waren. Welche konkrete Vorteile bietet E-Commerce-Unternehmen der Wechsel denn noch? 

Jens: Wenn es um die Vorteile von Cloud-Lösungen geht, rücken natürlich “die üblichen Verdächtigen” in den Fokus: 

  • Moderne, entkoppelte System-Architektur 
  • kein eigener Aufbau und Betrieb von Hosting 
  • standardisierte, effizientere Deployments 
  • eine stabile, skalierbare Infrastruktur mit entsprechenden Service-Level-Agreements (SLAs)

Die Cloud-basierten SAP-Produkte der CX Suite sind zudem perfekt aufeinander abgestimmt und sehr performant.

Die IT-Abteilungen unserer Kund*innen stehen immer wieder vor der Herausforderung, dass sie Ausgaben reduzieren und gleichzeitig einen reibungslosen Betrieb  garantieren sollen. Cloud-basierte Systeme ermöglichen den Verantwortlichen über die angebotenen SLAs eine hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit bei gleichzeitig günstigen Preisen. Das Unternehmen braucht also keine eigene Hardware anzuschaffen und zu betreiben. 

Das ist gerade im Hinblick auf automatisierte Marketing-Massnahmen sehr  wichtig: Cloud-Systeme reagieren anhand zugeschalteter Server-Instanzen direkt auf erhöhten Kampagnen-Traffic, ohne dass die Endkund*innen dies bemerken. Das ist auch einer der großen Vorteile der SAP Commerce Cloud: eine reibungslose Customer Experience. Sie verhindert, dass User, die wir mit effizienter Markenkommunikation zum Kauf animieren, wegen schlechter Plattform-Performance wieder abspringen.

Namics: Ein E-Commerce-Unternehmen entscheidet sich, zur SAP Commerce Cloud zu wechseln - wie soll es nun vorgehen? Bereitet das Unternehmen den Wechsel in die Cloud mit SAP selbst vor oder übernimmt das eine Bestandsagentur? 

Jens: Es gibt Aufgaben, die zwangsläufig SAP erledigen muss. Der Grund dafür: In der Cloud-Umgebung von SAP sind bestimmte Rahmenbedingungen zu erfüllen. Diese kann nur der Software-Anbieter selbst prüfen oder ausführen.

FĂĽr die eigentliche Migration kommen dann zwei Vorgehensweisen in Frage:

  1. Meistens haben SAP-Partner wie Namics die Commerce-Lösungen beim User implementiert. Deswegen empfiehlt SAP, dass diese Bestandsagenturen auch migrieren.
  2. Alternativ migriert SAP – das ist jedoch komplizierter, denn der Software-Anbieter kennt die individuelle Entwicklung und Umsysteme der Kund*innen nicht.

FĂĽnf Tipps zur Migration in die SAP Commerce Cloud.

  • Migration Assessment: FĂĽhren Sie gemeinsam mit SAP und dem Partner – beispielsweise Namics – ein Migration Assessment am bisherigen System durch. So können alle Seiten abschätzen, wie komplex die Migration und ihre Vorbereitungen sind. Bei individuell entwickelten Systemen gilt es, die Rahmenbedingungen der SAP Cloud mit der bestehenden Lösung abzugleichen - zum Beispiel mĂĽssen die eingesetzten Extensions mit der SAP Commerce Cloud kompatibel sein. 
  • Upgrade Core: Nutzen Sie den Umzug in die Cloud, um Ihre Online-Plattform auf die aktuellste Version zu bringen. Dieses Upgrade sollten Sie sowieso regelmässig umsetzen – bei entsprechender Planung können Sie es direkt mit dem Deployment in die Cloud umsetzen. 
  • Setup System, Code Adaptations, Data & Media Migration: Damit Ihr Custom Code auch in der Cloud fehlerfrei läuft, passen wir ihn ggf. an und lassen Ihre  Datenbanken in die SAP-Cloud-Umgebung transferieren. Möglicherweise ist fĂĽr Sie auch ein Code Refactoring sinnvoll – durch diese Strukturverbesserung Ihres Quelltexts steigern Sie die Qualität und Performance Ihrer Software.
  • 3rd-party Integration: PrĂĽfen Sie Fremdsysteme, mit denen die SAP Commerce Cloud kommuniziert, auf Cloud-Kompatibilität.
  • Testing, Stage und Product Deployment: Wir testen alle Funktionalitäten in der neuen System-Umgebung. Hat der*die Kund*in das System erfolgreich abgenommen, kann die SAP Commerce Cloud in den Live-Betrieb ĂĽbergehen.

Namics: Birgt ein Wechsel in die Cloud auch Risiken fĂĽr ein Unternehmen?

Jens: In einer idealen Welt möchten wir in unseren Projekten mit den Kund*innen standardisierte Lösungen implementieren. 

Integrieren wir eine SAP-Commerce-Lösung, binden wir bestehende Systeme daran an und übernehmen Features für die individuellen Geschäftsprozesse der Kund*innen. Möglicherweise sind diese bei der Migration in die Cloud nicht 1:1 kompatibel. Solche Risikenidentifizieren und eliminieren wir beim oben genannten Migration Assessment.

Namics: Wenn man Cloud hört, kommt sehr häufig die Frage auf, wo die Daten liegen. Welche Optionen gibt es für Unternehmen, die auf die SAP Commerce Cloud setzen?

Jens: Aktuell nutzt SAP hier die Microsoft Azure Cloud. Andere Cloud-Anbieter können in Zukunft dazukommen. Beim Implementieren der einzelnen Cloud-Produkte kann der*die Kund*in entscheiden, in welchem Data Center die Cloud-Lösung eingerichtet wird. Diese Data Center sind auf verschiedene Regionen verteilt. Je nach gesetzlichen Bestimmungen kann sich der User auf bestimmte Bereiche fokussieren. In Europa gibt es für die SAP Commerce Cloud zum Beispiel Data Center in Frankfurt und Amsterdam. 

Namics: SAP Upscale hat ebenfalls mit Commerce zu tun - wie grenzt sich diese Lösung von der neuen SAP Commerce Cloud ab?

Jens: Mit SAP Upscale Commerce bietet der Software-Anbieter neben der SAP Commerce Cloud noch eine SaaS-Lösung für B2C-Shops an. Die SAP Commerce Cloud unterstützt im Gegensatz dazu standardmäßig die Vermarktungsmodelle B2B, B2B2C sowie B2C. 

SAP Upscale ist mit sehr überschaubarem Aufwand aufsetzbar und bietet einen intelligenten Engine, mittels der das Verhalten der Endkunden analysiert und mit den Zielen des Unternehmens (z.B. Abverkauf) kombiniert wird und dadurch dem Kunden optimale Vorschläge im Shop unterbreitet werden können. Als Use-case sieht SAP hier vor allem drei Beispiele:

  • die schnelle EinfĂĽhrung neuer Produkte 
  • Test von Märkten
  • Test von Pop-up-Stores 

Aus unserer Sicht ergänzt diese Cloud-basierte Lösung eine Commerce-Strategie ziemlich gut.

Namics: Erst die SAP Commerce Cloud – und dann? Werfen wir einen Blick in die vielgerühmte Glaskugel: wohin geht die Reise im E-Commerce?

Jens: E-Commerce-Unternehmen brauchen eine einheitliche Customer Experience über jeden Touchpoint, um potenzielle und bestehende Kund*innen an ihre Marke zu binden. 

Technologisch stehen Unternehmen vor der Herausforderung, dass sie ihre Endkund*innen auf allen Kanälen wiedererkennen und die zum aktuellen Zeitpunkt relevante Botschaft ausspielen. Gerade im B2B-Commerce – wo die SAP Commerce Cloud besonders stark ist – wird die persönliche Ansprache immer wichtiger. Der*die Kund*in muss zum richtigen Zeitpunkt die richtige Nachricht erhalten. Dazu brauchen wir eine 360°-Sicht auf den User. 

Hierfür hat SAP ein neues Produkt, die Customer Data Platform, gelaunched. Auf der Plattform werden Kundendaten in Echtzeit aus verschiedenen Systemen zu einem Profil aggregiert. Über Machine Learning können wir Verhaltensmuster erkennen und entsprechende Interaktionen vorhersehen.

Das A und O ist und bleibt aber immer eine solide IT-Strategie, insbesondere um Insellösungen zu vermeiden. API-first Microservices z.B. ermöglichen es Ihnen, jegliche Touchpoints mit den gleichen Inhalten und Prozessen zu bespielen.

 

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