Digitale Pharma-Trends 2021

Wie Pharmaunternehmen die digitale Disruption meistern

Genf/Frankfurt, 31. März 2021 â€“ Wie können Pharmaunternehmen den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen? Neue Wettbewerber drängen mit digitalen Angeboten auf den Markt, während die groĂźen Player in puncto Digitalstrategie, Agilität und Asset Management einiges aufzuholen haben. Die Pharma-Experten Tobias Hollritt, Head of Sales fĂĽr die Deutschschweiz bei Isobar, und Jens Reufsteck, Account Director bei Namics, haben die drei wichtigsten Trends fĂĽr 2021 identifiziert. Namics und Isobar Schweiz haben Anfang dieses Jahres fusioniert und werden ab April in der DACH-Region zu Merkle umfirmieren. Schon jetzt haben sich die beiden Experten zusammengetan, um die zentralen Digital-Trends in der Pharmaindustrie unter die Lupe zu nehmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. 

Jens und Tobi Pharma Trends
Jens Reufsteck, Account Director bei Merkle & Tobias Hollritt, Head of Sales fĂĽr die Deutschschweiz bei Isobar

Massenmedizin war gestern – in der Pharmabranche stehen alle Zeichen auf Personalisierung. Patient*innen stellen neue Ansprüche, gleichzeitig wird es im digitalen Zeitalter immer schwieriger, die Zielgruppe zu erreichen. Der Wandel fordert gerade die großen und oft schwerfälligen Pharmaunternehmen: In puncto Innovation und Agilität mitzuhalten ist für sie eine Mammutaufgabe, und für die meisten inhouse nicht zu stemmen. Gleichzeitig stellt die digitale Disruption Pharmaunternehmen nun abrupt vor große Umwälzungen: Technologische Fortschritte geben neuen Marktteilnehmern Werkzeuge an die Hand, um lang etablierte Marktführer herauszufordern. An jedem Punkt der Wertschöpfungskette findet grundlegender Wandel statt – vom Aufbau neuer Partnerschaften bis hin zur Umstellung auf Gesundheitsdienstleistungsangebote.


„Die MarktfĂĽhrer der Pharmaindustrie wären nachlässig, wenn sie sich jetzt zurĂĽcklehnen und zusehen wĂĽrden, wie Start-Ups und Big-Tech-Unternehmen die Landschaft um sie herum verändern“, sagt Tobias Hollritt. „Nur wenn sie die Kräfte der Disruption zu ihren eigenen Zwecken kanalisieren und die digitale Transformation anfĂĽhren, vermeiden sie es, abgehängt zu werden.“  


Konkret lässt sich dies an drei Trends festmachen, die Pharmaunternehmen im laufenden Jahr beachten sollten:  
 

Trend 1: Eine datenbasierte CX-Strategie stellt die Patient*innen in den Mittelpunkt

Die aktuelle Disruption verlangt einen Perspektivwechsel, der die Zielgruppe in den Fokus sämtlicher digitaler Aktivitäten rĂĽckt – ganz gleich ob Patient*innen, Ă„rzt*innen oder Apotheker*innen. Nur so können Pharmaunternehmen massgeschneiderte, digitale Produkte und Services schaffen und kĂĽnftige Potenziale erschlieĂźen. Zunächst gilt es, die Daten der Zielgruppe zu erfassen – natĂĽrlich DSGVO-konform und entsprechend geltender regulatorischer Vorschriften –, um sie dann mit KI-basierten Tools automatisiert zu analysieren. Auf dieser Datengrundlage lassen sich ihre WĂĽnsche und BedĂĽrfnisse passgenau adressieren.  


Kund*innen erwarten etwa, sich ĂĽber digitale Angebote in Echtzeit informieren zu können und stets unterhalten zu werden – so wie sie es heute von Streaming-Diensten, virtuellen Sprachassistenten und Bestell-Apps gewohnt sind. Millenials nutzen bevorzugt digitale Kommunikationskanäle und finden sich heute in allen Zielgruppen. Ebenso entscheidend fĂĽr die CXM (Customer Experience Management)-Strategie sind Datenschutz und Transparenz: Erst wenn beide gewährleistet sind, vertrauen Kund*innen den Pharmaunternehmen im Umgang mit ihren sensiblen Daten. 


“Wir unterstĂĽtzen beispielsweise ein Schweizer Pharmaunternehmen bei der Migration seiner globalen Drupal-Website und dem Einsatz in der Pharma-Umgebung, um das lokale medizinische Personal und die Patientinnen  und Patienten mit relevanten Marken- und Krankheitsinformationen zu versorgen”, erklärt Hollritt. “Zudem nutzen wir die kĂĽnstliche Intelligenz von Social Studio: Sie meldet unerwĂĽnschte Ereignisse und klassifiziert Kommentare aus den Omnichannel-Umgebungen von Novartis – alles automatisiert.” 
 

Trend 2: Agilität steigern und auf neue Marktentwicklungen reagieren

Um mit immer kĂĽrzeren Entwicklungszyklen fĂĽr Medikamente und Produkte mitzuhalten, mĂĽssen Pharmaunternehmen ihr Projektmanagement agiler gestalten. Denn der intensivierte Wettbewerb eröffnet auch neuen Playern Möglichkeiten.  


Agiles Arbeiten steigert die Innovationskraft – das ist gerade in den F&E-Abteilungen der Medikamentenhersteller ein entscheidender Faktor. Mit agiler Produktentwicklung entstehen hier schnell prüfbare Ergebnisse, während das Risiko teurer Fehlinvestitionen sinkt. Auch in der Pharmabranche bringt der digitale Wandel täglich neue Tools und Technologien auf den Markt. Je anpassungsfähiger das Unternehmen, desto schneller kann es sich diese zu Nutze machen und mit der Konkurrenz Schritt halten. Mit Agilität ist zudem eine Kultur des Testens verbunden. Pharmaunternehmen sollten stets überprüfen, welche neuen Techniken und Kanäle ihre Zielgruppe überzeugen.

 
“Hier setzen unsere SCRUM-Services fĂĽr Life Science an, die Kunden erfahrene Agile Coaches und SCRUM Master zur Seite stellen. Auch Tools wie die KI-basierte Chat-Bot-Implementierung verbessern das Kundenerlebnis, indem sie die Agilität steigern”, so Reufsteck. 

Trend 3: Intelligentes Content- und Asset-Management verbessert Kundeninteraktionen

Laut einer Studie von 2019 informieren sich 89 Prozent aller Patient*innen selbst ĂĽber Gesundheitsthemen. Die Pandemie dĂĽrfte diese Zahl noch weiter nach oben getrieben haben. Es ist heute entscheidend, Kund*innen immer größere Mengen relevanter Inhalte effizient und zeitnah bereitzustellen. Auch Kontextualisierung und Personalisierung spielen eine wichtige Rolle, weil sie immer granularer werden und die Time-to-Market-Spanne verkĂĽrzen. Gerade im B2B-Bereich ist eine möglichst persönliche Sales-Ansprache entscheidend. 


Am besten gelingt dies mit intelligenten Content- und Asset-Management-Systemen. Sie orchestrieren und verwalten alle Inhalte der Customer Journey ĂĽber die verschiedenen Unternehmenskanäle. Die Systeme spielen Usern exakt den Content aus, den sie zum entsprechenden Zeitpunkt ihrer Customer Journey brauchen. Dabei sparen Unternehmen Zeit und reduzieren Verwaltungsaufwand. Zudem können sie Ergebnisse mit den Daten aus dem System bewerten und entscheiden, welchen Content sie weiterhin nutzen. Gleichzeitig profitieren die Kund*innen von Inhalten, die ihren Anforderungen entsprechen.  


„Ein Beispiel ist die Implementierung einer neuen globalen Digital-Asset-Management-(DAM)-Plattform. Sie ist sozusagen das RĂĽckgrat fĂĽr die Kundeninteraktion ĂĽber die gesamte Customer Journey hinweg – von der Planung ĂĽber die Entwicklung, Genehmigung und Validierung bis hin zur rechtlichen PrĂĽfung, Speicherung, Veröffentlichung, Verwaltung, Kundenansprache, Nachverfolgung sowie Analyse“, sagt Jens Reufsteck. 
 

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